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1. Das Mittelalter - S. 6

1893 - Leipzig : Dürr
— 6 — beten Waffen, webten Leinwanb, brauten Met und Bier und suchten Hanbelsverbinbungen anzuknüpfen. An körperlicher Bilbung und geistiger Begabung waren sie den benachbarten Kulturvölkern ebenbürtig. Ihre hohe, kräftige Gestalt, ihr langes, rötlich blonbes Haar und ihre blauen Augen imponierten selbst den Römern. Daß sie eine ausgebilbete Götterlehre besaßen, ist schon erwähnt worben, boch sie bichetetn auch Gesänge zu Ehren ihrer Götter und gruben Schriftzeichen (Runen) in buchene Stäbe, welche sie hinstreuten, um den Willen der Götter zu erforschen. Aber ihr Leben war einfach, und rauh ihr Land. Walb und Sumpf nahm bamals den größten Teil Deutschlanbs ein, ba-zwischen lagen in den Thälern langgestreckte Dörfer, von Acferlanb und Viehtriften umgeben. Die roh hergerichteten Hütten, die aber boch bereits in einem weißen ober rötlichen Abputze prangten, stauben vereinzelt inmitten der Felber. Vor dem Hause biente eine verbeckte Grube als Vorratsraum und bei einem plötzlichen feinblichen Überfalle als Versteck. Ebenso einfach war die Kleibung, und zwar unterschieb sich die der Frauen wenig von der Tracht der Männer, nur daß jene mehr aus Leinwanb, diese mehr aus Pelzwerk bestanb. Stabte gab es im alten Germanien noch gar nicht. Mehrere Dörfer zusammen bil-beten einen Gau, bessen Grenzen gewöhnlich durch einen Flußlaus, den Abhang eines Gebirges ober eine anbere natürliche Beschränkung bestimmt würden. Die Gaubewohner waren nach Stäuben georbnet. Durch Grunbbesitz und Ansehen im Volke ausgezeichnet waren die Abalinge (Eblen). Einzelne von ihnen wohnten wohl schon in festen Burgen, und aus ihren Reihen wählte das Volk die Anführer im Kriege, die Herzöge. Auch das Stammesoberhaupt, der König, gehörte dem Abel an, und schon der Titel (Kuning = einem Geschlechte angehörig) beutet baraus hin, daß die Würbe in einer bestimmten Familie in der Regel erblich war, wenn auch immer eine Wahl durch die Volks-gemeinbe der Thronbesteigung voranging. Der König war der oberste Gerichtsherr, der Vorsitzenbe der Volksversammlung, und wenn er wollte, gewiß auch der oberste Kriegsherr, aber seine Gewalt erlitt eine Beschränkung durch das Ansehen der Priester und den Willen der Volksgemeinbe; im Kriege teilte er die Führung mit den vom Heere erwählten Herzögen ober überließ sie biesen ganz, wie es die Stammessitte mit sich brachte. Den Kern des Volkes machten die Freien aus, die grunbbesitzenben Gemeinbemitglieber, welche niemanbem zins- und bienstpflichtig waren. Daneben gab es wohl schon sehr früh zinspflichtige Grunbeigene (Hörige), kleine Bauern, welche einem Freien, einem Eblen ober dem Könige Abgaben entrichten mußten. Dieses Abhängigkeitsverhältnis bilbete sich von selbst, sobalb größere Laub strecken durch

2. Völkerwanderung und Frankenreich - S. 17

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
3 a) 5achsenkriege Karls des Großen 17 als einen Feind ihrer Götter im Innern leidenschaftlich verwünschten. Aber kaum war die (Eiche ein wenig getroffen, als plötzlich die ungeheure Masse, vom Windhauche Gottes getroffen, mit zerschmettertem Wipfel zusammenstürzte und sie wie auf des Herrn Befehl in vier Teile zerbarst, so daß vier ungeheure Balken von gleicher Lange allen sichtbar am Boden lagen, ohne daß nur einer der umstehenden Brüder die Hand gerührt hätte. Als dies die Heiden sahen, die vorher voll Verwünschungen waren, da wandelten sie sich, vergaßen aller Lästerung und priesen, zum Glauben sich bekehrend, den Herrn. Der heilige Priester aber erbaute, nachdem er mit den Brüdern des Rats gepflogen, aus dem Stamme jenes Baumes ein hölzernes Bethaus und weihte es zu (Ehren des heiligen Apostels Petrus. 3. Vollendung durch Karl den Großen.1 a) Bekämpfung der Sachsen. (Einhard *, Vita Karoli Magni 9. 1; ed. Holder-Egger, Ss. rer. Germ. 1905. „Kein Krieg, den das Volk der Franken unternahm, ist mit solcher Ausdauer, (Erbitterung und Anstrengung geführt worden- denn die Sachsen, die wie fast alle Völkerschaften Deutschlands wild von Natur, dem Götzendienst ergeben und gegen unsere Religion feindselig waren, hielten es nicht für unehrenhaft, göttliches und menschliches Recht zu übertreten und zu schänden. Dazu kamen noch besondere Umstände, die jeden Tag eine Störung des Friedens verursachen konnten: die Grenze zwischen uns und den Sachsen zog sich fast durchaus ohne trennenden Zwischenraum in der (Ebene hin, mit Ausnahme weniger Stellen, wo größere Waldungen oder dazwischenliegende Bergrücken eine scharfe Grenzlinie bildeten; so wollten Totschlag, Raub und Brandstiftungen auf beiden Seiten kein (Ende nehmen. Dadurch wurden die Franken so erbittert, daß sie endlich ihren Schaden nicht mehr bloß heimgeben, sondern es auf offenen Krieg mit ihnen ankommen lassen wollten. Der Krieg wurde also begonnen und von beiden Seiten mit großer (Erbitte-run9- jedoch mehr zum Rachteil der Sachsen als der Franken, dreiund-dreißig Jahre lang ununterbrochen geführt. (Er hätte freilich früher zu Ende gebracht werden können, wenn nicht die Treulosigkeit der Sachsen gewesen wäre. (Es ist schwer zu sagen, wie oft sie besiegt waren und flehentlich sich dem Könige unterwarfen, das ihnen Anbefohlene zu leisten versprachen, die ihnen abgeforderten Geiseln ohne Zögern stellten und die zu ihnen geschickten Beamten aufnahmen; waren sie doch einige- , über Karl den Großen das Sonderheft 31 der Ii. Reihe von Löwe. " Emhard, der Freund Karls d. Gr.. spätestens 770 geb., 840 gest., schrieb Karls Biographie, vgl. Holder-Egger; Neues Archiv 37, 393 ff. Kune 1913, Progr. 74, S. 43. Dgl. Reclam, Unm.-Bibl. Ttr.1996.

3. Außereuropäische Erdteile - S. 313

1914 - Leipzig : Wunderlich
— 313 — streifigen Baumwollenstoffe. Um den Hals trägt er eine Kette aus Zähnen und in der Rechten als Zeichen seiner Häuptliugswürde eine Art Szepter. Ihm gegenüber steht der Redner, nur mit einem Lendenschurz bekleidet. Die Beisitzer haben ihre Waffen abgelegt. Nur links steht ein Neger be- waffnet, es scheint der Wächter des neben ihm stehenden Negers zu sein, der vielleicht als Angeklagter soeben vom Redner beschuldigt wird. Zwei Offiziere der nahen, auf der kahlen Anhöhe liegenden Militärstation (Bismarckburg) wohnen der Verhandlung bei. Hinter ihnen stehen, von den mächtigen Wurzeln halbverdeckt, noch zwei bewaffnete Neger, die eine Flucht des Angeklagten in den dichten Urwald verhindern sollen." Militär- station Neger- dorf 39. Eine Verhandlung unter dein Affenbrotbaum in Togo. Verkleinerung des farbigen Wandbildes aus dem Verlag von F. E. Wachsmuth. Zur sachlicher: Besprechung. a. Wie kommt der Affenbrotbaum zu seinem Namen? („Aus seinen an meterlangen Stielen hängenden schönen, weißen Malven- bluten entwickeln sich kürbisähnliche Früchte von 40—50 cm Länge. Sie sind 5 — losächerig und bergen unter einer festen Schale ein weißes, mehliges, leicht zerreibbares Mark von säuerlichem und erfrischendem Geschmack. Es dient den Negern als beliebtes Nahrungsmittel, ist aber vor allem eine Lieblingsspeise der Affen. Wir erblicken auch auf unserem Bilde im Schlinggewächs links vom Stamme zwei kletternde Affen, und zwar langfchwänzige Meerkatzen.")

4. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 67

1913 - München : Seybold
„Deutschen Sudan“ an der Straße nach Jendi, das einst als Hauptstadt des uns feindlichen Dagomba-Reiches von den Deutschen mit stürmender Hand eroberl wurde. Das war im Dagomba-Kriege von 1896, dessen Geschichte bisher noch nicht geschrieben ist, so reich er an ruhmwürdigen Kämpfen auch war. Schon bei Bimbila, im Nanumbalande, und später bei Bambalaga kam es zu schweren Gefechten, in deren einem der tapfere Sergeant Heitmann tödlich verwundet wurde. Unter einem mächtigen Baobab, draußen in der einsamen Buschsteppe, hat er sein Grab gefunden. Jetzt ist Jendi eine Verwaltungsnebenstelle von Sansane-Mangu, und in Bimbila besteht eine Raststation und ein deutscher Zollposten. Bim- bila gehört nach der heutigen Einteilung Togos zum Bezirk Kete- Kratschi, wird also von hier aus besetzt und revidiert und erhält von hier aus Unterstützung, wenn die Ordnung sich etwa lockern sollte. Ein solches Einschreiten hat sich sogar nötig erwiesen, weil der Oberhäupt- ling mit seinem Anhänge den farbigen Zollassistenten überfallen und die Kasse beraubt hatte. Kaum war diese Ausschreitung in Kete-Kratschi gemeldet, so erschien der Bezirksleiter mit seiner Truppe in Bimbila, wo ihm ohne einen Versuch des Widerstandes die Schuldigen sofort ausgeliefert wurden. Die Stadt setzt sich eigentlich aus fünf getrennten Ortschaften zu- sammen. Den Eingang begrenzen riesige Affenbrotbäume, neben denen rechts ein Teil der Markthallen in dem viereckigen Lehmbau mit dem flachen Dache zu erkennen ist. Als erster Deutscher weilte hier im Januar 1890 der früh verstorbene Hauptmann Kling. Er traf daselbst zahlreiche Haussahändler an, die unter den ungefähr 8000 ansässigen Be- wohnern die hin und her ziehenden darstellten. Die Nanumba, die die Landschaft um Bimbila innehaben, betreiben außer dem Ackerbau, be- sonders Jams, auch lohnende Baumwollzucht, die schon vor Jahren die Aufmerksamkeit interessierter Kreise erregt hat. Wir dürfen also er- warten, in Zukunft noch mehr über die Stadt und ihre aussichtsvolle Um- gebung zu erfahren. 15. Bilder aus Togo*. Unsere heutigen Bilder führen uns nach unserem nächstgelegenen Schutzgebiete Togo. Von einem schmalen Küstenstreifen von /;5 km * Hupfeid, Fr., Deutsche Kolonialzeitung, Jahrg. 1908, S. 907—908. Berlin. 5' 67

5. Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim - S. 6

1909 - Hildesheim : Borgmeyer
— 6 — 1000jähr. Nosen stock. Gern weilte er int Sachsenwalde, der sich weit über das heutige Hildesheim hinaus erstreckte, auf der Jagd. Die Bewohner des Landes waren zum großen Teil noch Heiden. Hier verirrte sich der Kaiser einst in dem dichten Gestrüpp und gelangte anch vor dem Anbruche der Nacht nicht wieder zu seinem Gefolge. Nachdem er sich dem Schutze der Gottesmutter empfohlen hatte, legte er sich im weichen Grase zum Schlummer nieder. An einem wilden Rosenstranche hatte er seine Waffen und sein Reliquiengefäß aufgehängt. Im Traume erschien ihm die allerseligste Jungfrau Maria. Sie versprach ihn, allezeit Hilfe und Schutz, verlangte aber von ihm, er solle ihr hier im Lande der heidnischen Sachsen ein Gotteshaus erbauen. 2.Kreis: Der Heimatsort. (Die Stadt Hildesheim.) 1. Der Dom. 1. Sage von der Gründung des Domes. Bor mehr als 1000 Iahren regierte in Deutschland Kaiser Lndwig der Fromme. Er war der Sohn Karls des Großen, des mächtigen Frankenkaisers.

6. Der erste selbständige Geschichtsunterricht auf heimatlicher Grundlage - S. 194

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 194 — schon, die einzelne Markgenossenschaft konnte hier nichts ausrichten. Wie werden es nun die benachbarten Markgenossenschaften gemacht haben? Sie suchten inmitten der angrenzenden Marken einen geeigneten Platz zur Versammlung. Welcher Platz wird dies gewesen sein? Der durch die Gerichtslinde bezeichnetes Wie kann man den Platz bezeichnen? Gerichtsplatz. Wie nennt ihn das Schild, das jetzt-an der Linde befestigt ist? Unsere Vorfahren nannten ihn Mahlstatt. Wodurch kennzeichneten sie die Mahlstatt äußerlich? Hügel. Linde. Ringsherum wurde eine Hecke oder ein Hag gepflanzt; so hegten sie die Mahlstatt ein. Unter dem Lindenbaume errichteten sie einen steinernen Tisch und eine Steinbank für den Richter. Warum wählten sie gerade diesen Platz? Er lag frei; man konnte nach allen umliegenden Markgenossenschaften (welchen?) sehen, und er war leicht zu erreichen. b. Inhalt: Wie die Markgenossenschaften unserer Gegend die Mahlstätte einrichteten. c. Zusammenfassen durch den Lehrer. Zwischen den benachbarten Marken lagen noch große Strecken des Urwaldes; dieser bildete die Grenze zwischen den Nachbarmarken und hieß der Markwald. Sollte dieser Wald verschwinden und die Gegend von den wilden Tieren befreit werden, so mußten die Markgenossenschaften gemeinsame Sache machen. Von jeder Mark her wurde an dem Walde gerodet, fodaß er zuletzt fast ganz verschwunden war und die benachbarten Marken unmittelbar aneinander stießen. Gemeinsam mußten nun auch die benachbarten Markgenossenschaften die Grenzen festsetzen, dort Marksteine errichten und den übrig gebliebenen Teil des Waldes untereinander verteilen. So wurde unser Leinetal durch gemeinsame Arbeit immer mehr vom Walde frei. Aber die benachbarten Markgenossenschaften mußten sich auch Beim Einsangen und Bestrafen gefährlicher Bösewichter, wie Räuber, Diebe, Mörder, gegenseitig helfen. So hatten die Bewohner dieser Gegend mehrere gemeinsame Sachen, durch welche sie immer mehr miteinander in Verbindung kamen. Daher wählten sie in der Gegend aus dem linken Ufer der Leine einen geeigneten Platz, von dem aus man die ganze Gegend übersehen konnte; dort wollten sie regelmäßig zusammenkommen und auch Gericht halten. Sie warfen daselbst einen kleinen Hügel auf, bepflanzten ihn mit Lindenbäumen, hegten ihn mit einer Hecke ein und errichteten unter dem mittleren Lindenbaume eine Steinbank und einen Steintisch. Diesen Platz nannten sie die Mahlstatt. Noch heute steht auf dieser Stätte die uralte Gerichtslinde, die ihr alle kennt. d. Wiedergabe durch den Schüler.

7. Das Römische Reich unter den Kaisern, Deutsche und Preußische Geschichte bis 1740 - S. 21

1913 - Breslau : Hirt
3. Innere Zustnde bei den Germanen. 21 findet er einen, der ihm gefllt, so fragt er ihn, ob er in sein Gefolge eintreten wolle, berreicht ihm, wenn er dazu bereit ist, vor der Volksverfamm-lung einen Speer und empfngt von ihm durch Handschlag und Eid das Gelbnis der Treue. Der Gefolgsmann fcheidet aus dem Hause der Eltern aus und lebt von nun an am Hofe des Herrn; hier erhlt er, was er zu seinem Leben bedarf, der Herr wird gleichsam sein Vater. Auf allen Zgen begleitet er ihn, er reitet mit ihm ins Feld und besteht alle Gefahren an feiner Seite; fllt der Herr im Kampfe, fo mu das Gefolge mit ihm sterben. Ohne ihn heimzukehren gilt fr die grte Schande. Wer den Herrn, dem er Treue gelobt hat, verlt, wird von allen gemieden, er wird ehrlos und von dem Volke ausgestoen. Alle Ehre, die das Gefolge erkmpft, alle Beute, die es erobert, gehrt dem Herrn. Aber der Herr mu fein Gefolge unterhalten und darf es nicht Not leiden lassen. Darum unternimmt er auch auf eigene Faust Kriegs- und Beutezge, um die ntigen Mittel zur Ernhrung des Gefolges zu gewinnen. Il Der Krieg. Hat das Volk einen Krieg beschlossen, so mssen die Wehrhaften zur bestimmtem Zeit am Versammlungsort erscheinen. Wird es unvermutet angegriffen, fo wird das Landgefchrei erhoben und von jedem, der es hrt, weitergegeben, oder es werden Feuerzeichen entfacht. Frauen, Kinder und Sklaven Verlaffen die Gehfte und bergen sich und die fahrende Habe im Dickicht des Waldes, in den Schluchten des Gebirges oder zwischen Sumpf und Moor. Die Männer eilen zum Sammelplatze. Zum Kampfe tritt wie beim Ding Sippe zu Sippe und Hundertschaft zu Hundertschaft, das ganze Heer stellt sich zu einem Schlachtkeil zusammen, den man auch Eberkopf" nennt. Ist das ganze Volk etwa zu einer Wanderung aufgebrochen, so werden vor der Schlacht die Wagen zu einer Wagenburg zusammengeschoben, und Frauen und Kinder rsten sich zu ihrer Verteidigung. Wenn die Männer zum Sturme schreiten, erheben die Frauen den Zauber-gesaug, durch den sie ihre Männer gegen Gefahren feien und den Sieg herbeiziehen wollen. Nach dem Siege wird die Beute zusammengetragen und vor dem versammelten Heere ausgeteilt; Könige und Fürsten erhalten ihren Ehrenanteil. Erleidet das Heer eine Niederlage, oder ist der angreisende Feind so bermchtig, da man ihn im offenen Felde nicht bestehen kann, fo flchtet das Volk in feine Ringwlle, die an schwer zugnglichen Orten ans anfeinandergefchichteten Steinen oder Erdwllen gebaut sind, und er--wartet hier den Angriff. Kehrt man wieder zur Heimat zurck, so findet man die Gehfte niedergebrannt und die Felder verwstet.

8. Handbuch der Geschichte der Lande Hannover und Braunschweig - S. 21

1864 - Hannover : Hahn
fixiiileu Berührlingspuilkten der dünneren Bevölkerling, gab es eine freiere Bewegung des Einzelnen, ohne daß er, luic heutiges Tags geschieht, bei jeder Handlung daran hätte zu denken brauchen, ob sie auch nicht etwa mit einem der unzähligen erlassenen Gesetze collidire. Die Gemeinde hielt dann weiter Alles in Ordnung, was zum Ei- genthum, namentlich zum Grund und Boden, der Hanptqnelle des altdeutschen Rcichtbnms, gehörte. Die allgemeine Form, unter welcher dies geschah, von der hier und da einige durch Oertlich- keit gebotene Ausnahmen Statt gefunden haben mögen, war folgende: Die bebaute» Höfe nahmen natürlich mit ihren Gränzen nicht alles Land überhaupt ein3 Wald, Moor und Bruch, Haide oder andere Weidestrecken kamen genugsam vor, und in einzelnen von der Natur wieder vorgezeichneten Nevierstrcckcn sahen die Eigen- thümer sehr wohl ein, daß sie solcher Strecken zur eigenen Nutzung nicht entbehreil konnten. So ward bald das allgemein nothwen- dige Bcdürfniß klar, sich die eigene Nutzung dadurch zu sichern, daß Keiner dem Andern erlaubte, voll dein, was.dein allgemeinen Bedürfnisse bienen mußte, etwas zu feinem ausschließlichen Eigen- thum e zu machen. So viele Freie also mit ihren nnb den Höfen ihrer Lite» von der Natlir auf ein großes allgemeines Nntznngs- Gebiet verwiesen waren, — was mail Mark nannte, — traten zu einer Verbindung, Markgenossenschaft, zusammen, die als ei» kleines abgeschlosseileö Ganze ihren Mitgliederil Gewähr für den festen Bestand ihres Eigenthums gab. Diese Markgenossen, auch vicinati später geheißen, setzten nämlich zunächst in ihrem Bezirk die Gränzen des ansschließlicheil Eigenthllms fest; in speciellcn Zusammenkünften, Markgerichte genannt, meist zweimal, im Frühjahr und Herbst, gestalte,\> wurden zunächst die Nutzungen festgesetzt, welche ordiningsmäßig ans der Mark ein jeder Theilnehmer ziehen durste, so wie die Strafeil für Uebertretungen verhängt; dam, wurden Gränzsragen nnb alle die Punkte erledigt, welche Eigenthum angingen, also wahrscheinlich auch alle die Collistonen, zu welchen Unfreie ver- schiedencr Herren die Veranlassung gegeben. Die Epecntion gegen denjenigen, der sich den Beschlüssen dieser Markversammlnngell oder Markgerichte nicht fügen wollte, mußtei, alle übrigen Markgenossen >>l Folge spcciell dazu übernommener Verbindlichkeit vollziehen. In dieser Art bekam die unverletzliche Stetigkeit des Eigenthllms von

9. Bd. 2 - S. 251

1903 - Langensalza : Greßler
251 ist; so kann man sich für afrikanische Verhältnisse keine anheimelnderen Wohnungen denken. Die Pflanzungen der Banyang nehmen den Anlagen der Ortschaften und der dichten Bevölkerung entsprechend einen großen Raum ein. Zahlreich sind die Bananenhaine, die sich unter Palmengruppen dahin ziehen, und freundlich schauen die Hütten der Eingeborenen ans dem Grün, für dessen Frische zahlreiche kleine Wasserläufe sorgen, dem K a l a b a r zuströmend. Der König der Banyang ist der mächtigste in den verschiedenen Bolksstämmen; er führt den Titel Ssa n ku, d. h. Herr. Die Banyang führen oft mit Lenten Krieg, welche sie Bali nennen und teils schwarze, teils weiße Gesichter haben; es werden dies teilweise Adamau«-- Leute sein, welche die dort gemachten Sklaven nach diesen Gegenden verkaufen. Bali sollen im Gras lande, einige Tagereisen von Banyang, wohnen, Reis essen und auf Pferden reiten. Im Küstengebiet und Randgebirge von Westafrika sind größere Ländergebiete nicht unter einem Oberhaupte vereinigt; nur vereinzelt sind mehrere Ortschaften unter einem Häuptling zusammengesaßt; doch ist der Einfluß desselben ganz unbedeutend. Im allgemeinen hat jede Ortschaft ihren eigenen Häuptling, der die richterliche Gewalt ausübt und dem der Fetischpriester als Berater zur Seite steht. Abgaben werden in Salaga nicht bezahlt. In Jendi müssen die Karawanen Abgaben zahlen in Form von Geschenken, pro 100 Mann zwei Lasten Kolanüsse, gleich 150 J(s. Die Unterhäuptlinge in Da- g o m b a und im Grussigebiet nehmen ebenfalls Durchgangszoll. Wird ein Krieg angekündigt, so nimmt man an, daß alle Waffen- fähige Männer kommen; eine Verpflichtung besteht nicht. Gerichts- sitzungen und Beratungen, die das allgemeine Wohl angehen, halten die Sultane öffentlich ab. Jeder hat Zutritt. Die Strafvollstreckung ist Sache des Beraters in Gegenwart von Zeugen. Die Strafen be- stehen in Geldbußen, Festnehmen, Binden und Leibesstrafen, Prügel- und Todesstrafe. Verstümmelungen werden nicht vorgenommen. Bei Ehebruch wird der Mann mit Geldbuße, die Frau nicht bestraft; größere Diebstähle werden mit dem Tode, kleinere mit Prügel und Geldbuße bestraft. Bei den Mohammedanern kann der Mann vier Frauen haben, bei Heiden ist die Zahl nicht begrenzt. Meist hat der Mann aber nur eine Frau, Reiche haben mehr, doch selten viele Frauen. Im Wolta- gebiet wird ebenso wie an der Küste die Frau durch Kauf erworben und kostet je nach dem Reichtum des Baters 100 bis 140 Mark. Während aber im Küstengebiet die Frau Haus- und Feldarbeit fast ausschließlich verrichtet, wird die Feldarbeit im Woltagebiet Vorzugs- weise von den Männern betrieben, während der Frau die Besorgung des Haushaltes obliegt. Die Fraueu der Mohammedaner sind keines- Wegs so abgeschlossen wie im Orient.

10. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 14

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
14 dächtniß aufbewahrte. Diese Volksversammlungen wurden im Freien, aus Höhen, unter großen Bäumen, namentlich im Schatten uralter Eichen abge- halten. Auch die Gerichte hielt man unter freiem Himmel auf der Malstatt oder dem Thing. Zehn und später zwölf Männer von bewährter Recht- schaffenheit, vom Volke dazu erwählt, bildeten den Thing. Der Thingvogt führte bei den Versammlungen einen großen verrosteten Degen, der die höchste Gewalt des Volkes bedeuten mochte. Die Gerichtsplätze, meistens unter hohen Bäumen, waren durch große Steine umschlossen und vor Be- endigung der Sache durste Niemand bei Verlust seines Rechtes aus den Schranken weichen. Wahrscheinlich sind diese Thinge stets an denselben Oertern abgehalten worden, so daß diese oft darnach benannt wurden. Die Religion der alten Bewohner war natürlich derjenigen der nor- dischen und deutschen Völkerschaften verwandt. Sie umschränkten ihre Götter nicht durch Zwang der Wände; auch glaubten sie, daß es nicht passend sei, sie durch irgend eine menschliche Gestalt abzubilden. Das niedere Volk betete freilich auch Haine, Quellen und Steine an; aber die Weiseren scheinen die Gottheit -für eine große Weltseele gehalten zu haben, die sich durch das Ganze und durch alle Theile desselben ausbreite. So waren unsere Vor- fahren freilich nicht von der Blindheit des Heidenthums, wohl aber von manchen Gräueln heidnischer Völker frei. Ohne Tempel und ohne Bildsäule der Götter hatten sie keine andern Altäre, als die großen Hausen ungeheurer Steine, welche in den Wäldern und auf freiem Felde lagen, und ihr Gottes- dienst und ihre Religion schloß sich an den Gang der Natur. lieber die Verehrung der Hertha oder Nerthus (die Ernährende?), gleichsam die versinnlichte Naturkrast, wird uns Folgendes berichtet: „Es war ein liebliches Eiland im baltischen Meere gelegen. Eichen, so alt wie der Boden, aus dem sie entsprossen, und gewaltige Buchen beschatteten das- selbe, das nördliche Ende bildend des großen Herchnischen Waldes. Von be- moosten Hügeln umgeben lag nicht fern vom Rande der Insel im Schatten der Bäume ein klarer, fast cirkelrunder See. Am nördlichen User desselben erhob sich auf ihren hohen Wällen die Herthaburg. Sie war der Sitz der Göttin Hertha, der Geberin alles Segens in Wald und Feld. Uralte Buchen bildeten rund herum jenen heiligen Hain, dessen Innerstes nur der Fuß des Priesters betrat. Tiefe Stille herrschte in dem Schatten der Bäume, und kein Ungeweihter wagte das Flüstern der Untergötter zu unterbrechen. Selbst die kecken Urbewohner des Herchnischen Waldes, der gewaltige Ur (Auerochs), das riesige Elenn, der heulende Wolf, wie der grimmige Bär schienen scheu zurück zu bleiben von dem heiligen Ort, dem der Mensch nur in tiefster Ehr- furcht sich nahte. — Wenn aber im wiederkehrenden Lenz die erstarrte Erde erwachte, und die schlummernden Kinder des Frühlings von ihrem langen Winterschlaf erstanden; wenn Tausende von befiederten Sängern ihre Lieder erschallen ließen zum Lobe der schaffenden Hertha: siehe, dann tauchten ganze Schaaren riesiger Männergestalten aus dem Dunkel der Wälder hervor, in stiller Erwartung dem heiligen Haine sich nahend. Sie kommen, um das Frühlingsfest zu Ehren ihrer Göttin Hertha zu feiern. Schon ist diese — das haben die Priester geschaut und verkündigt — herabgestiegen auf ihren Wagen im heiligen Hain; schon haben die Priester den Wagen mit den ge- weihten Kühen bespannt und ihn mit köstlichen Teppichen bedeckt. Erwar-
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